Die Arbeit im Künstlerhaus LYDDA in Bethel,  1992 - 2007

 

 

 

1992 wurde Willi Kemper mit der Leitung des Künstlerhauses LYDDA in den von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel in Bielefeld beauftragt. Er übernahm diese Aufgabe mit der Bereitschaft, seine ganze Kraft in die neue Herausforderung zu stecken. In Bethel und speziell in Lydda lernte er viele neue Wirklichkeiten und vor allen Dingen, völlig andere Menschen kennen. Das Künstlerhaus ist der große Kunstbereich für Menschen mit psychischen Erkrankungen oder geistigen Behinderungen.

 

 

Kemper zum Selbstverständnis seiner Arbeit in LYDDA:

 

 

 

Das Künstlerhaus ist ein Terrain für Ausdruck, Erkenntnis, Trainig, Kommunikation, Erprobung, Fragen und Antworten. Es gibt keinen Zwang, keine Themenvorgaben, keine Lei-stungsanforderungen. Inspirierend ist die Atmosphäre, die Of-fenheit und die Arbeit der andern Akteure. Jeder der kommt und mitmacht, kann ganz er selbst sein. Die Arbeit versteht sich partnerschaftlich. Bildende Künstlerinnen und Künstler stehen mit den KünstlerInnen in LYDDA im Austausch. Thera-pie entsteht von selbst, durch die Aktion, durch die Arbeit, durch das Ergebnis. Künstlerischer Ausdruck hat viel mit Ver-trauen zu tun, Vertrauen zu sich selbst - und mit der Ent-deckung und Stärkung des eigenen Selbst.

 

 

 

Kemper begriff seine Arbeit in LYDDA durchaus im Beuyschen Sinne als soziale Plastik. Und diese Plastik hat im Laufe der Jahre eine schöne Form bekommen.